Anwendungsbereiche der Gestalttherapie

Die Gestalttherapie kann sowohl konfliktorientiert als auch stützend eingesetzt werden. Sie ist deshalb bei einer Vielzahl von Störungen anwendbar, so bei psychosomatischen Störungen, bei Neurosen, frühen Störungen, Psychosen, Süchten, in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen. Sie wird in der Einzel-, Gruppen- und Familientherapie angewandt. Außerhalb der Psychotherapie hat sie sich auch in der Seelsorge, der Pädagogik, der Erwachsenenbildung, Gesundheitsvorsorge, Supervision und Organisationsberatung etabliert. Handlungsleitend hierbei ist das Verständnis von Verantwortung im Perls’schen Sinne: response-ability – die Fähigkeit zu antworten. An diese Haltung ist die therapeutische Vorgehensweise geknüpft. Dort wo die Klient*innen die Fähigkeit haben, adäquat zu handeln (zu antworten), liegt die Verantwortung bei der Klientin bzw. beim Klienten. Dies sind Ressourcen, auf die Klient*innen zurückgreifen können. Wenn sie nicht genutzt werden, können sie Anlass zur Konfrontation sein. Dort wo die Klient*innen jedoch keine Fähigkeit haben, zu antworten (aus welchen Gründen auch immer), brauchen sie achtsamen support (Unterstützung) durch den Therapeuten und/oder im Umfeld.

Das Geschehen in der Gestalttherapie ist eine lebendige Interaktion zwischen Patient*in/Klient*in und Therapeut*in bzw. Berater*in, wobei Emanzipation und Selbstbestimmung das Ziel dieser Beziehung ist. Als flexible wachstums- und veränderungsorientierte Methode ist gerade die Gestalttherapie der Herausforderung einer sich rasch wandelnden Gesellschaft gewachsen und trägt zur kreativen Anpassung an die sich ständig wandelnden Bedingungen bei.

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