Methodik der Gestalttherapie

In der Gestalttherapie wird die unmittelbare Erfahrung im Hier und Jetzt betont. Die Wahrnehmung der Klient*innen in Kontakt mit sich, anderen und dem anderen wird als Weg zur Selbstheilung angenommen.

Im Mittelpunkt der Gestalttherapie steht die Arbeit an der Kontaktgrenze. Kontakt wird dabei als ein Prozess von wahrnehmen – sich einlassen – sich auseinandersetzen – loslassen in Bezug auf sich selbst und andere gesehen. In diesem Prozess des sich Einlassens und Loslassens kann es zu Unterbrechungen oder Blockierungen (z. B. durch Angst) kommen.

Der therapeutische Weg führt prozessorientiert über Gespräche, Experimente, Rollenspiele, Leibinterventionen oder unter Einbeziehung kreativer Medien an die erlebte Grenze zwischen Du und Ich. Dieses Vorgehen ermöglicht es, sich früheren Verletzungen in geschütztem Rahmen zu nähern, diese neu zu verarbeiten und sie so besser in unser Leben zu integrieren.

Gestalttherapie ist eine Therapie des Kontaktes und der Beziehung. Sie ist eine dialogische Therapie: Dies kommt auch im unmittelbaren Kontakt zwischen Klient*in und Therapeut*in der therapeutischen Situation zum Ausdruck. Schwierigkeiten, Konflikte und Interaktionsmuster werden in der therapeutischen Situation erlebt oder evoziert. Sie können dann im konkreten Kontakt mit dem Therapeuten oder der Therapeutin neu erfahren und verankert werden. Die Person der Therapeut*in und ihre leiblichen Resonanz sind ein wesentliches diagnostisches Instrument in der Gestalttherapie.

Damit das möglich ist, gehört die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit neben der Aneignung der gestalttherapeutischen Theorie und Praxis zur Ausbildung von Gestalttherapeut*innen. Die Person soll zu Präsenz sowie zu Wahrnehmung eigener Resonanzen und deren Bedeutung im Kontakt und in der Beziehung befähigt werden.

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