Gestaltorientierte Paartherapie

Beziehungskunst lernen – Weiterbildung Gestaltorientierte Paartherapie

Möchten Sie Paare auf ihrem gemeinsamen Weg begleiten, neue Kommunikationsräume öffnen und Veränderungsprozesse unterstützen? Die berufsbegleitende Weiterbildung Gestaltorientierte Paartherapie bietet Ihnen in acht praxisnahen Modulen fundierte Methoden und Ansätze, um Paaren in herausfordernden Lebensphasen zur Seite zu stehen. Sie lernen, als Beziehungslotse zu agieren, neue Kommunikationswege zu fördern und Ihre persönliche therapeutische Haltung weiterzuentwickeln.

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Inhalte der Weiterbildung

Die Weiterbildung umfasst acht Module, die gezielt auf die vielschichtige Arbeit mit Paaren vorbereitet. Passend zur Komplexität des Beziehungsgeschehens werden gestalttherapeutische Grundlagen durch Elemente aus weiteren humanistischen Paar- und Sexualtherapieansätzen ergänzt. Ziel ist es, ein breites Repertoire an praxisnahen Methoden zu vermitteln, mit denen Sie Paare kompetent begleiten können.
Schwerpunkte der Module sind:

  • Moderation von Beziehungsgesprächen
  • Förderung von Dialog und gemeinsamer Reflexion
  • Umgang mit Konflikten und Beziehungskrisen
  • Entwicklung neuer Kommunikationswege
  • Integration erlebnisaktivierender Methoden

Ziele der Weiterbildung

  • Erwerb eines konkreten Handwerkszeugs für die paartherapeutische Praxis
  • Entwicklung einer individuellen therapeutischen Haltung
  • Reflexion eigener Vorstellungen und Erfahrungen zu Paarbeziehungen
  • Vorbereitung auf typische Chancen und Herausforderungen der Paararbeit

Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen

Die Weiterbildung richtet sich an:

  • Personen mit einer abgeschlossenen therapeutischen oder beraterischen Ausbildung
  • Fachkräfte mit mehrjähriger Erfahrung im beratenden Umfeld (nach Absprache anerkennungsfähig)

Methoden

In den Seminaren arbeiten wir mit:

  • Therapeutischen und beraterischen Ansätzen kombiniert mit erlebnisaktivierenden Methoden
  • Gruppen- und Kleingruppenarbeit zur Einübung und Erprobung therapeutischer Techniken
  • Fallvignetten, die praxisnah bearbeitet werden, um das Erleben der paartherapeutischen Praxis zu vertiefen

Umfang der Weiterbildung

  • 8 Module an Wochenenden (jeweils 15 Stunden pro Modul)
  • Peer-Groups: Regelmäßige Kleingruppentreffen zwischen den Seminaren zum Üben von Interventionen
  • Abschluss und Zertifikat:
    Zum erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung gehören:

    • Teilnahme an den 8 Modulen
    • 7 Kleingruppentreffen
    • Supervidierte Behandlungspraxis über 20 Stunden mit mindestens 3 Paaren
    • 8 Stunden Lehrsupervision bei den Trainer*innen
    • Schriftliche Fallarbeit

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie das Zertifikat:
„Gestaltorientierte Paartherapeut*in (HIGW)“


Gruppengröße

Die Gruppengröße beträgt 8 bis 16 Teilnehmer*innen, was ein intensives gemeinsames Lernen ermöglicht.


Struktur der  Weiterbildung

Einen Anfang machen: Grundlagen der Paartherapie 

Das erste Seminar legt den Fokus auf den Einstieg in die paartherapeutische Arbeit. Die Teilnehmer*innen lernen grundlegende Prinzipien und Methoden kennen, die für den Erstkontakt mit Paaren entscheidend sind. Zudem werden wichtige diagnostische Ansätze und praktische Werkzeuge vermittelt, um den Therapieprozess von Beginn an klar zu strukturieren.

    • Die Gestalt-Perspektive auf Partnerschaft und Paartherapie: Einführung in grundlegende Konzepte der Gestalttherapie, angewendet auf Partnerschaft und Beziehungsdynamik.
    • Prinzipien und Methoden für den Erstkontakt: Gestaltung des Erstgesprächs, Aufbau von Vertrauen und Festlegen gemeinsamer Ziele mit dem Paar.
    • Paartherapeutische Diagnostik: Einführung in diagnostische Methoden, um Beziehungsmuster und zentrale Themen zu erkennen.
    • Inhaltliche Orientierung und Steuerung: Entwicklung von Strategien, um die Vielzahl an Themen im Paarprozess sinnvoll zu strukturieren und zu priorisieren.
    • Rechtlicher und formaler Rahmen: Vermittlung rechtlicher Grundlagen, Dokumentationspflichten und organisatorischer Aspekte der Paartherapie.

 

 

 

Lieben und Streiten: Streitkultur und Konfliktbewältigung

Im zweiten Seminar steht das Spannungsfeld zwischen Liebe und Streit im Fokus der paartherapeutischen Arbeit. Die Teilnehmer*innen lernen, Konflikte als Teil der Beziehungsdynamik zu erkennen und sie als Chance für gemeinsame Entwicklung zu nutzen. Gleichzeitig werden Techniken zur Deeskalation und zur eigenen Psychohygiene vermittelt.

  • Streitkultur als Beziehungsmuster erkennen und bearbeiten: Analyse typischer Streitdynamiken in Paarbeziehungen und Entwicklung von Ansätzen zur nachhaltigen Veränderung.
  • Schöpfen aus der Krise: Vermittlung von Methoden, um Paarkonflikte als Potenzial für Wachstum und neue Verständigung zu nutzen.
  • Deeskalation im akuten Streit und „Erste Hilfe-Maßnahmen“: Praktische Tools und Interventionen, um Paare in akuten Krisensituationen zu unterstützen und Streitgespräche zu entschärfen.
  • Psychohygiene für die Therapeut*in: Selbstfürsorge und Stressmanagement für Paartherapeut*innen, um belastende Situationen besser zu bewältigen.

 

 

 

 

 

 

Selbsterfahrung I: Wie arbeite ich mit Paaren?

Das dritte Seminar widmet sich der Selbsterfahrung der Teilnehmer*innen und der Reflexion ihrer eigenen Arbeitsweise in der Paartherapie. Ziel ist es, die persönlichen Ressourcen zu stärken, die eigene Haltung zu reflektieren und sich der eigenen Grenzen sowie der eigenen Berührbarkeit im therapeutischen Kontext bewusst zu werden.

  • Eigene Ressourcen: Bewusstmachen und Aktivieren persönlicher Stärken, die in der Arbeit mit Paaren förderlich sind.
  • Berührbarkeit und Krisenfestigkeit: Reflexion der eigenen emotionalen Reaktionen und Entwicklung von Strategien zur Stabilisierung in herausfordernden Situationen.
  • Grenzen: Erkennen und wahren persönlicher und professioneller Grenzen im therapeutischen Setting.
  • Reflexion der persönlichen Haltung: Auseinandersetzung mit den eigenen Werten, Erwartungen und Ansätzen in der Paartherapie, um eine authentische und achtsame therapeutische Haltung zu entwickeln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wendepunkte und Übergänge: Partnerschaft im Wandel

Das vierte Seminar fokussiert sich auf die Begleitung von Wendepunkten und Übergängen in Paarbeziehungen. Partnerschaften sind dynamische Prozesse, die von Lebensphasen, Ereignissen und Umbrüchen geprägt sind. Die Teilnehmer*innen lernen, Paaren in diesen sensiblen Phasen unterstützend zur Seite zu stehen und Wachstumschancen zu fördern.

  • Partnerschaft im Lebensplan: Reflexion der Bedeutung von Partnerschaft innerhalb individueller Lebenspläne und Zielsetzungen.
  • Entwicklung und Phasen von Partnerschaften: Verständnis der verschiedenen Phasen, die Paare im Laufe ihrer Beziehung durchlaufen, und deren Bedeutung für die therapeutische Arbeit.
  • Lebensereignisse und Umbrüche begleiten: Vermittlung von Methoden zur Unterstützung bei entscheidenden Lebensereignissen wie Heirat, Elternschaft, beruflichen Veränderungen, Krankheit und Verlust.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Selbsterfahrung II: In Beziehung sein – Eigene und therapeutische Beziehung 

Im fünften Seminar steht die Selbsterfahrung in Beziehung im Fokus. Die Teilnehmer*innen reflektieren ihre persönlichen Beziehungserfahrungen und deren Einfluss auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Dynamik von Beziehungen zu entwickeln und diese Erkenntnisse in der Paartherapie gezielt einzusetzen.

  • Eigene Beziehungserfahrung: Reflexion und Bewusstmachung persönlicher Beziehungsmuster und deren Wirkung auf das eigene therapeutische Handeln.
  • Die therapeutische Beziehung: Entwicklung eines bewussten Umgangs mit Nähe und Distanz, Übertragung und Gegenübertragung sowie den eigenen Grenzen in der therapeutischen Beziehung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sexualität und Intimität: Sprache finden und Vielfalt begleiten 

Das sechste Seminar widmet sich dem sensiblen Thema Sexualität und Intimität in Paarbeziehungen. Die Teilnehmer*innen lernen, Paare in ihrer Sexualität achtsam zu begleiten, Intimität zu fördern und eine unterstützende Sprache für dieses oft tabuisierte Thema zu finden. Es werden Methoden zur Sexualanamnese vermittelt und der Umgang mit unterschiedlichen Formen von Intimität und sexuellen Funktionsstörungen geübt.

  • Sprache finden: Entwicklung einer einfühlsamen und wertfreien Sprache, um Themen wie Sexualität und Intimität in der Therapie zu begleiten.
  • Intimität begleiten und unterstützen: Förderung von Nähe und Sinnlichkeit im partnerschaftlichen Kontext.
  • Sexualanamnese: Erhebung der sexuellen Geschichte des Paares als Grundlage für therapeutische Interventionen.
  • Sinn und Sinnlichkeit: Erforschen von Sinnlichkeit als wesentlichem Bestandteil intimer Partnerschaften.
  • Sexuelle Funktionsstörungen verstehen: Erkennen und Verstehen häufiger sexueller Funktionsstörungen sowie deren mögliche Ursachen und Auswirkungen auf die Beziehung.
  • Der Vielfalt begegnen: Achtsamer Umgang mit der Vielfalt sexueller Orientierungen, Identitäten und Beziehungsformen.

 

 

 

 

Die eigene Geschichte schreiben: Herkunftsfamilie und Partnerwahl

Im siebten Seminar liegt der Fokus auf der Arbeit mit der Herkunftsfamilie und deren Einfluss auf die Paarbeziehung. Die Teilnehmerinnen lernen, wie bewusste und unbewusste Beziehungsmuster aus der Herkunftsfamilie die Wahl von Partner*innen und die Dynamik in der Partnerschaft beeinflussen. Ziel ist es, Paare dabei zu unterstützen, ihre eigene Geschichte zu reflektieren und neue Wege im Miteinander zu finden.

  • Arbeit mit der Herkunftsfamilie: Methoden zur Erkundung familiärer Prägungen, die unbewusst die Beziehungsgestaltung beeinflussen.
  • Die unbewusste Partner*innenwahl: Erkennen von Mustern und Dynamiken, die zur Partnerwahl führen, sowie deren Bedeutung für die aktuelle Beziehung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom Gehen und Gehenlassen: Abschiede in der Paartherapie 

Das achte Seminar widmet sich dem sensiblen Thema von Ambivalenz, Trennung und Abschied in Paarbeziehungen. Die Teilnehmer*innen lernen, Paare in schwierigen Entscheidungsphasen zu begleiten, Versöhnung zu fördern und den Prozess eines möglichen Abschieds achtsam zu gestalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Finden eines guten Endes im therapeutischen Setting.

  • Ambivalenz, Trennung und Abschied begleiten: Methoden zur Unterstützung von Paaren, die zwischen dem Bleiben und Gehen schwanken.
  • Versöhnen und Verzeihen: Förderung von Dialogen, die Raum für Versöhnung und Vergebung schaffen.
  • Das Ende finden in der Paartherapie: Entwicklung von Strategien, um den Therapieprozess angemessen zu beenden und Paaren eine wertschätzende Trennung oder einen neuen gemeinsamen Weg zu ermöglichen.

HIGW Paartherapie
Rahmendaten
  • Dauer:1 Jahr
  • Preis:310,00 EUR je Seminar zzgl. Raumkosten
  • Ort:Hamburg
  • Termin(e):19.09. - 21.09.2025
Fachbereich
Paartherapie

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