Suchttherapie (DRV + GKV)

Suchttherapie Weiterbildung am HIGW – Praxisnah und anerkannt

Unsere Weiterbildung in Suchttherapie DRV/DKV qualifiziert Sie für die therapeutische Arbeit in der medizinischen Rehabilitation von Abhängigkeitskranken. Sie basiert auf einem wissenschaftlich fundierten Verfahren und erfüllt die aktuellen Anforderungen der DRV und DKV gemäß den Richtlinien zur Prüfung von Weiterbildungen für Gruppen- und Einzeltherapeut*innen (Anlagen 1 und 2 der Vereinbarung Abhängigkeitserkrankungen, überarbeitet 2011).

Im Fokus steht der praxisnahe Einsatz verhaltenstherapeutischer Methoden, die speziell für die Begleitung und Therapie suchtkranker Menschen entwickelt wurden. Diese Weiterbildung bietet Ihnen eine fundierte Grundlage, um im Bereich der medizinischen Rehabilitation verantwortungsvoll und wirkungsvoll tätig zu werden.

. Alle Infos zu dieser Weiterbildung als Download (PDF).

Hier weiterlesen ...

Die berufsbegleitende Weiterbildung in Suchttherapie am HIGW bietet Ihnen die Möglichkeit, umfassende und fundierte Kompetenzen zu erwerben, um eigenverantwortlich als Einzel- und Gruppentherapeut*in in der Rehabilitation von Abhängigkeitskranken tätig zu sein. Die dreijährige Weiterbildung basiert auf einem wissenschaftlich fundierten Konzept, das Theorie, praktische Fertigkeiten, arbeitsfeldbezogene Selbsterfahrung und Supervision miteinander verknüpft.


Didaktisches Konzept

Die Weiterbildung vermittelt theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten auf Grundlage eines am HIGW entwickelten, spezifischen Didaktikmodells. Dieses Modell basiert auf verhaltenstherapeutischen Methoden und orientiert sich an:

  • Prozess, Inhalt, Struktur und Zielen der Suchttherapie
  • Integration von Methodik, Theorie, beruflicher Selbsterfahrung und Supervision

Durch die Verbindung von Lernsituation und beruflicher Praxis erfahren und erproben die Teilnehmer*innen die verhaltenstherapeutische Vorgehensweise und reflektieren diese kognitiv. Diese praxisnahe Didaktik unterstützt eine nachhaltige Entwicklung der therapeutischen Kompetenzen.


Aufnahmekriterien

Für die Zulassung zur Weiterbildung gelten folgende Voraussetzungen:

  1. Berufstätigkeit im Bereich der Suchtrehabilitation:
    • Nachweis eines Arbeitsplatzes mit mindestens 50 % der wöchentlichen Regelarbeitszeit im Bereich der ambulanten, ganztägig ambulanten oder stationären Rehabilitation von Abhängigkeitskranken.
  2. Abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Berufsfeld:
    Gemäß den Anlagen 1 und 2 der Vereinbarung „Abhängigkeitserkrankungen“ (2001) sind zugelassen:

    • Ärzt*innen
    • Diplom-Psycholog*innen
    • Diplom-Sozialarbeiterinnen und Diplom-Sozialpädagoginnen
  3. Zulassung im Rahmen des Bologna-Prozesses:
    • Bachelor in Sozialer Arbeit mit staatlicher Anerkennung
    • Konsekutiver Master in Psychologie mit Berechtigung zur Ausbildung zum/zur Psychologischen Psychotherapeut*in
  4. Nachweis der persönlichen Eignung:
    Neben den fachlichen Voraussetzungen wird eine Prüfung der persönlichen Eignung der Bewerber*innen durchgeführt.

Zielsetzung der Weiterbildung

Ziel der Weiterbildung ist es, die Teilnehmer*innen umfassend für die therapeutische Arbeit in der Suchtrehabilitation zu qualifizieren. Die Verbindung von Theorie und Praxis ermöglicht eine eigenverantwortliche Tätigkeit in der Einzel- und Gruppentherapie sowie die nachhaltige Begleitung von Abhängigkeitskranken im ambulanten und stationären Bereich.


Struktur der mehrjährigen Weiterbildung

Seminarinhalte: 1. Ausbildungsjahr Suchttherapie

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Teilnehmer*innen grundlegende theoretische und praktische Kenntnisse zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen. Der Fokus liegt auf den Konzepten zur Entstehung von Suchterkrankungen, der therapeutischen Beziehung sowie auf den Grundlagen der verhaltenstherapeutischen Ansätze. Ein zentrales Element ist die berufsfeldbezogene Selbsterfahrung, die praxisnah in einem Wochenseminar durchgeführt wird.


Schwerpunkte des 1. Ausbildungsjahres

1. Einstiegsseminar

  • Einführung in die Weiterbildung und in das Tätigkeitsfeld der Suchttherapie
  • Aufbau von Kontakten innerhalb der Ausbildungsgruppe

2. Konzepte zur Entstehung von Abhängigkeitserkrankungen

  • Modelle zur Erklärung von Suchtverhalten
  • Risikofaktoren und Schutzfaktoren in der Suchtentwicklung

3. Therapeut*innen-Patient*innen-Beziehung im Therapieprozess

  • Gestaltung der Beziehung im therapeutischen Kontext
  • Bedeutung der Beziehungsebene für den Therapieerfolg
  • Umgang mit Übertragung, Gegenübertragung und Widerständen

4. Grundlagen der Verhaltenstherapie bei Abhängigkeitserkrankungen

  • Einführung in die verhaltenstherapeutische Methodik
  • Einsatz von verhaltenstherapeutischen Techniken zur Suchtbewältigung
  • Entwicklung von Behandlungsplänen und Zielen

5. Theorie der Diagnostik bei Abhängigkeitserkrankungen I

  • Einführung in diagnostische Verfahren und Klassifikationssysteme (z. B. ICD-10)
  • Durchführung von Anamnese und Diagnosestellung

6. Berufsfeldbezogene Selbsterfahrung (Wochenseminar)

  • Reflexion der eigenen Haltung und Erfahrungen im Umgang mit suchtkranken Menschen
  • Förderung der Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit im therapeutischen Kontext

7. Medizinische Aspekte der Suchtarbeit I

  • Einführung in medizinische Grundlagen der Sucht (z. B. körperliche Auswirkungen von Substanzkonsum)
  • Wirkungsweise von Suchtmitteln und deren Einfluss auf Körper und Psyche

8. Methodenvielfalt und Methoden-Differenzierung I

  • Überblick über verschiedene therapeutische Methoden
  • Differenzierung der Methoden je nach Zielgruppe und Setting

9. Kognitive Umstrukturierung

  • Grundlagen der kognitiven Verhaltenstherapie
  • Erkennen und Verändern dysfunktionaler Denkmuster
  • Förderung neuer, gesunder Denk- und Verhaltensweisen

Ziel des 1. Ausbildungsjahres:
Das erste Jahr legt die Basis für die Arbeit in der Suchttherapie. Die Teilnehmer*innen erwerben theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten, die ihnen ermöglichen, erste verhaltenstherapeutische Ansätze in ihrem Arbeitsfeld anzuwenden. Die Selbsterfahrung und Reflexion der eigenen Haltung fördern zusätzlich die persönliche und berufliche Entwicklung.

Schwerpunkte des 2. Ausbildungsjahres

1. Geschlechts- und lebensaltersspezifische Aspekte

  • Genderspezifische Unterschiede im Suchtverlauf und in der Behandlung
  • Suchtproblematik in verschiedenen Lebensphasen (Jugend, Erwachsenenalter, Alter)
  • Anpassung der therapeutischen Ansätze an geschlechtsspezifische und altersbedingte Bedürfnisse

2. Diagnostische Praxis II

  • Vertiefung der diagnostischen Fähigkeiten
  • Anwendung diagnostischer Verfahren im Kontext der Suchttherapie
  • Differenzialdiagnostik bei Abhängigkeitserkrankungen

3. Entwicklung und Gestaltung eines Rehabilitationsplanes

  • Erstellung individueller Therapie- und Rehabilitationspläne auf Grundlage der Diagnostik
  • Festlegung von realistischen Zielen und geeigneten Interventionen
  • Anpassung der Pläne an den jeweiligen Therapieverlauf

4. Evaluation therapeutischer Rehabilitationsverläufe

  • Methoden zur Evaluation des Therapieerfolgs
  • Reflexion und Anpassung des Therapieprozesses anhand der Evaluationsergebnisse
  • Dokumentation von Fortschritten und Ergebnissen

5. Medizinische Aspekte der Suchtarbeit II

  • Vertiefung medizinischer Grundlagen zur Sucht und ihren Folgen
  • Besondere Herausforderungen bei mehrfacher Abhängigkeit und Komorbiditäten
  • Pharmakologische Ansätze in der Suchttherapie

6. Arbeit in und mit der Gruppe (Wochenseminar)

  • Aufbau und Leitung von Therapiegruppen
  • Dynamik in Gruppenprozessen erkennen und steuern
  • Einsatz von gruppentherapeutischen Methoden und Interventionen

7. Suchtbedingte Störungen in Familien und bei weiteren Bezugspersonen

  • Auswirkungen der Sucht auf Familien und das soziale Umfeld
  • Arbeit mit Angehörigen und anderen Bezugspersonen
  • Förderung eines stabilen sozialen Netzwerks als Teil der Rehabilitation

8. Rahmenbedingungen der Rehabilitation

  • Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen der Suchtrehabilitation
  • Anforderungen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKV)
  • Zusammenarbeit mit externen Institutionen und Einrichtungen

Ziel des 2. Ausbildungsjahres:
Das zweite Jahr der Weiterbildung vermittelt fortgeschrittene Kenntnisse und Fertigkeiten zur Gestaltung und Evaluation von Rehabilitationsprozessen. Die Teilnehmer*innen lernen, individuelle Rehabilitationspläne zu entwickeln, die Dynamik von Gruppenprozessen zu nutzen und Angehörige in den Therapieprozess einzubinden. Die vertieften diagnostischen und medizinischen Kenntnisse bereiten sie auf komplexe Herausforderungen in der Suchttherapie vor.


Seminarinhalte: 3. Ausbildungsjahr Suchttherapie

Im dritten und letzten Ausbildungsjahr der berufsbegleitenden Weiterbildung in Suchttherapie liegt der Schwerpunkt auf der Anwendung spezifischer Interventionsformen, der Erstellung von Falldokumentationen sowie der Reflexion und Evaluation der eigenen beruflichen Kompetenz. Die Teilnehmer*innen werden gezielt auf den Abschluss der Weiterbildung vorbereitet und erwerben umfassende Kenntnisse zur Beendigung von Rehabilitationsprozessen und zum Umgang mit Grenzsituationen in der Therapie.


Schwerpunkte des 3. Ausbildungsjahres

1. Spezifische Interventionsformen erfahren und anwenden

  • Erweiterung des methodischen Repertoires in der Suchttherapie
  • Einsatz spezifischer Interventionen zur Unterstützung individueller und gruppenbezogener Prozesse
  • Praktische Übungen zur Anwendung in unterschiedlichen Therapiesituationen

2. Gesundheitsvorsorge für Suchttherapeut*innen

  • Strategien zur Selbstfürsorge und Burnout-Prävention
  • Umgang mit emotionaler Belastung und Stress im therapeutischen Alltag
  • Förderung der eigenen Resilienz und psychischen Gesundheit

3. Methodenvielfalt und Methoden-Differenzierung II

  • Vertiefung der Methodenkenntnisse
  • Differenzierung der Methoden je nach Zielgruppe und Therapiekontext
  • Anpassung und Kombination verschiedener Interventionstechniken

4. Erstellung von Falldokumentationen

  • Anfertigung professioneller Falldokumentationen
  • Dokumentation des Therapieprozesses und Reflexion des eigenen Vorgehens
  • Vorbereitung der Falljournalen für die Abschlussprüfung

5. Grenzsituationen in der suchttherapeutischen Rehabilitation

  • Umgang mit herausfordernden und kritischen Therapiesituationen
  • Begleitung von Klient*innen in Krisen und Grenzerfahrungen
  • Entwicklung von Strategien zur Bewältigung von Abbrüchen und Rückfällen

6. Strukturelle Störungen der Persönlichkeit

  • Diagnostik und Therapie von strukturellen Störungen (z. B. Borderline, narzisstische Persönlichkeitsstörungen)
  • Umgang mit Persönlichkeitsstörungen im Kontext der Suchtrehabilitation
  • Entwicklung geeigneter Behandlungsstrategien

7. Rehabilitationsprozesse beenden

  • Gestaltung des Abschlusses von Therapie- und Rehabilitationsprozessen
  • Reflexion des therapeutischen Fortschritts und Erarbeitung von Perspektiven mit den Klient*innen
  • Nachsorge und Vermittlung weiterführender Hilfsangebote

8. Evaluation der Weiterbildung

  • Bewertung des persönlichen und beruflichen Entwicklungsprozesses
  • Reflexion der Lernfortschritte und der erworbenen Kompetenzen

Abschluss und Prüfungen:

Zum Abschluss der Weiterbildung erfolgt eine schriftliche und mündliche Prüfung. Zudem wird die berufliche Kompetenz reflektiert und ein Feedback zu den erstellten Falljournalen gegeben.

Die Prüfungsinhalte umfassen:

  • Schriftliche Prüfung: Nachweis theoretischer Kenntnisse und deren Anwendung
  • Mündliche Prüfung: Präsentation und Reflexion eines Praxisfalls
  • Reflexion der beruflichen Kompetenz: Persönliche und professionelle Entwicklung während der Weiterbildung
  • Feedback zu den Falljournalen: Bewertung der Falldokumentationen und des dokumentierten Therapieprozesses

Ziel des 3. Ausbildungsjahres:
Das dritte Jahr bereitet die Teilnehmerinnen umfassend auf die Abschlussprüfung und den eigenverantwortlichen Einsatz der erworbenen Kompetenzen vor. Die praktische Anwendung spezifischer Interventionsformen, die Erstellung von Falldokumentationen und die Reflexion der beruflichen Kompetenz stehen im Mittelpunkt, um den Einstieg in die eigenständige Tätigkeit als Suchttherapeutin zu erleichtern.


Struktur der Weiterbildung

Einstiegsseminar

1. Jahr

  • 5 Wochenendseminare  themenzentriert und  erfahrungsorientiert
  • 2 Kompaktseminare
  • 1  Wochenseminar
  • 8 Regionaltreffen  in Kleingruppen Nachbereitung

 

2. Jahr

  • 5 Wochenendseminare themenzentriert und erfahrungsorientiert
  • 2 Kompaktseminare
  • 1  Wochenseminar
  • 8 Regionaltreffen  in  Kleingruppen Nachbereitung

3. Jahr

  • 5 Wochenendseminare themenzentriert und erfahrungsorientiert
  • 2 Kompaktseminare
  • 1  Wochenseminar
  • 8 Regionaltreffen  in  Kleingruppen Nachbereitung

 

  • Schriftliche und mündliche Prüfung,
  • 2 Falldokumentationen
  • Zertifikat: Suchttherapeut*in (DRV + GKV)

Rahmendaten
  • Dauer:3 Jahre
  • Preis:250,00 EUR mtl.
  • Ort:Seminarhaus+Hamburg
  • Termin(e):September 2025
  • Zertifizierung:DRV + GKV anerkannt
Fachbereich
Suchttherapie

Verwandte Weiterbildungen