Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen: Kreativ und wirkungsvoll

Unsere Weiterbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie bietet ein praxisorientiertes und kreatives Repertoire an gestalttherapeutischen Methoden. Als humanistisches Therapieverfahren legt sie den Fokus auf den Einsatz unterstützender Interventionen und kreativer Medien, die gezielt auf die Bedürfnisse und Kommunikationsweisen von Kindern und Jugendlichen abgestimmt sind.

Die Ausbildung qualifiziert Sie, gestalttherapeutisch in Ihrem bestehenden Arbeitsumfeld, in eigener Praxis, in Kliniken oder in Kinder- und Jugendeinrichtungen zu arbeiten – mit einem Ansatz, der nachhaltig wirkt und individuell berührt.

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Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen: Ganzheitlich, kreativ und praxisorientiert

Unsere Weiterbildung in Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen vermittelt einen ganzheitlichen Ansatz, der gestalttherapeutische Methodik und Haltung mit systemischen Sichtweisen verbindet. Dabei steht die Förderung von Achtsamkeit, Kontaktfähigkeit und authentischer Begegnung im Mittelpunkt. Die vielfältigen Ebenen der Erfahrung – emotional, körperlich und sozial – erfordern ein differenziertes Behandlungskonzept, das die individuellen Bedürfnisse des Kindes und seines Umfeldes einbezieht.


Anwendungsfelder

Die Gestalttherapie für Kinder und Jugendliche unterstützt junge Menschen, die:

  • in ihrer emotionalen, körperlichen oder sozialen Entwicklung Störungen oder Defizite aufweisen,
  • durch auffälliges Verhalten Familien, Lehrer*innen oder Erzieher*innen herausfordern, oder
  • ihre Ressourcen nicht nutzen können und professionelle Hilfe benötigen.

Gestalttherapeutische Methoden wie kreativer Ausdruck, Rollenspiele, körperbezogene Ansätze und die Arbeit mit Gefühlen werden praxisnah und individuell eingesetzt. Dabei fließen entwicklungspsychologische und hirnbiologische Erkenntnisse ebenso ein wie die spezifischen Entwicklungsbedürfnisse der jeweiligen Altersstufe.

Die Therapieziele umfassen:

  • Persönliche Stabilisierung und strukturelle Orientierung,
  • Entwicklungsförderung und Ressourcenaktivierung,
  • Neuorientierung im Entwicklungsverlauf und
  • Auseinandersetzung mit sozialen Herausforderungen unter Berücksichtigung von Familie, Kindergarten, Schule und anderen Bezugsgruppen.

Die gestalttherapeutische Haltung betont dabei die Stärkung von Eigenverantwortung, Selbstwahrnehmung und authentischem Kontakt als Basis für eine nachhaltige Entwicklung.


Zielgruppe der Weiterbildung

Diese Weiterbildung richtet sich an Fachkräfte, die in ihrem Arbeitsfeld therapeutisch tätig werden möchten, z. B.:

  • Erzieher*innen, Ergotherapeut*innen, Heilpädagog*innen, Sozialpädagog*innen, Lehrer*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen und andere Berufsgruppen.

Aufnahmekriterien

Die Weiterbildung richtet sich an Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen pädagogisch, heilpädagogisch oder therapeutisch arbeiten oder sie betreuen. Sie vermittelt die gestalttherapeutische Haltung sowie praxisorientierte Techniken und Methoden, um Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen Entwicklung ganzheitlich zu unterstützen.


Warum diese Weiterbildung?

Unsere Weiterbildung kombiniert:

  • Gestalttherapeutische Methodik und Haltung: Authentischer Kontakt, empathisches Verstehen und kreativer Ausdruck.
  • Praxisnähe: Direkt umsetzbare Techniken und Methoden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
  • Ganzheitlichkeit: Einbezug der individuellen Lebenswelt und des sozialen Umfeldes.

Struktur der mehrjährigen Weiterbildung

Seminarinhalte: Grundkurs Gestaltorientierte Arbeitsweisen mit Kindern und Jugendlichen

Im einjährigen Grundkurs erhalten die Teilnehmenden einen ersten Einblick in die gestalttherapeutische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Umfeld. Theorie und Praxis werden auf der Basis von Selbsterfahrung vermittelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheitserfahrung und den inneren Kindern der Teilnehmenden, die in der Gruppe erlebt, reflektiert und bearbeitet werden. Alle Seminare nutzen kreative Medien wie Ton, Farbe, Sandkasten, Handpuppen und Puppen, um einen lebendigen Zugang zur Therapiearbeit zu schaffen.


Schwerpunkte des Grundkurses

  • Kreative Materialien und Spielobjekte: Erfahrungsbezogener Einsatz von Spielzeug, Puppen und anderen Materialien – Heilen durch Spiel.
  • Gestalttherapeutische Haltung und Techniken: Einführung in Achtsamkeit und spezifische gestalttherapeutische Ansätze.
  • Arbeit mit kreativen Medien: Handpuppen, Psychodrama, Sandkasten und Szeno als therapeutische Werkzeuge.
  • Imagination und Entspannung: Therapeutische Anwendung von Imagination, Entspannungsverfahren, Märchen und Träumen.
  • Kinderspiele und Rituale: Reflexion kindlicher Spiele und Rituale sowie deren therapeutische Nutzung.
  • Arbeit mit der eigenen Kindheitserfahrung: Bewusstwerden und Bearbeiten eigener Kindheitserlebnisse und innerer Kinder als zentrale Grundlage für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
  • Körper- und Bewegungsarbeit: Einbeziehung von Körper, Bewegung, Tanz, Klang und Musik in die therapeutische Arbeit.
  • Umgang mit Widerständen: Therapeutische Begleitung bei Angst, Abwehr, Konfliktsituationen, Regression und Aggression.
  • Theorie der Gestalttherapie: Grundlagen, Konzepte und Reflexion der gestalttherapeutischen Arbeit.
  • Persönliche und professionelle Entwicklung: Förderung von Fremdwahrnehmung, Einschätzung und Perspektivenbildung.

Abschluss:

  • Testat: Grundkurs Gestaltorientierte Arbeitsweisen mit Kindern und Jugendlichen (Kolloquium).

Seminarinhalte: Aufbaukurs Gestaltorientierte Arbeitsweisen mit Kindern und Jugendlichen (2. Ausbildungsjahr)

Im zweiten Ausbildungsjahr liegt der Schwerpunkt auf der Vertiefung der gestalttherapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Teilnehmenden erweitern ihre Kenntnisse über Entwicklungsphasen, spezifische Indikationen und die Einbeziehung des sozialen Umfeldes. Besondere Aufmerksamkeit wird der Reflexion der eigenen Sozialisation und ihrer Bedeutung für die Arbeit mit jungen Menschen gewidmet.


Schwerpunkte des Aufbaukurses

  • Kindliche Entwicklung: Vertiefung der Entwicklungsphasen und geschlechtsspezifischen Unterschiede.
  • Familie und sozialer Kontext: Einbeziehung der Familie, Rolle des Kindes in der Familie und Geschwisterkonstellationen.
  • Arbeit mit Jugendlichen: Themen wie Adoleszenz, Identitätsfindung, Geschlechterrolle und Sexualität in der therapeutischen Begleitung.
  • Spezifische Indikationen: Behandlung von Enuresis, Enkopresis, Tics, Schulabsentismus und weiteren Themenfeldern.
  • Gestalttherapeutische Gesprächsführung: Prozessorientierte Beratung und Therapie, Strukturierung und Begleitung von Gesprächen mit spezifischen Methoden und Techniken.
  • Krisenbewältigung: Therapeutischer Umgang mit Krisen bei Kindern und Jugendlichen.
  • Reflexion der Lebenswelt: Vergleich der aktuellen Lebenswelt des Kindes/Jugendlichen mit der eigenen Sozialisation der Teilnehmenden.
  • Nonverbale Interaktion und Intermediärobjekte: Arbeit auf vertiefenden Ebenen durch nonverbale Ansätze und den Einsatz kreativer Objekte.
  • Abschied und Trennung: Therapeutische Begleitung beim Umgang mit Verlust und Trennungserfahrungen.
  • Theorie II: Verbindung von gestalttherapeutischer Theorie und Praxis, Integration theoretischer Modelle in die praktische Arbeit.

Zielsetzung des Aufbaukurses:

Im zweiten Jahr liegt der Fokus darauf, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten aus dem Grundkurs weiter auszubauen. Die Teilnehmer*innen entwickeln ein tieferes Verständnis für die kindliche und jugendliche Lebenswelt, reflektieren ihre eigene Sozialisation und lernen, komplexere Themenfelder gestalttherapeutisch zu begleiten.


Seminarinhalte: Vertiefungskurs Gestaltorientierte Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien (3. Ausbildungsjahr)

Im dritten Ausbildungsjahr liegt der Schwerpunkt auf der Vertiefung diagnostischer, therapeutischer und ethischer Kompetenzen. Die Teilnehmenden erweitern ihre Fähigkeiten, schwierige Situationen professionell zu begleiten und gestalten ihre Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien noch gezielter und differenzierter.


Schwerpunkte des Vertiefungskurses

  • Therapeutische Beziehung: Auseinandersetzung mit Übertragung, Gegenübertragung und der Balance zwischen Nähe und Distanz; Förderung von engagierter Verantwortung und komplexer Bewusstheit; Einhaltung ethischer Grundsätze.
  • Entwicklung und Bindung: Einführung in Entwicklungstheorie, Bindungstheorie und die hirnbiologischen Grundlagen der kindlichen und jugendlichen Entwicklung.
  • Diagnostik und Therapieplanung: Erstellung von Diagnosen und Behandlungsplänen, Einführung in das ICD-10-Klassifikationssystem, Indikationsstellung und familientherapeutische Ansätze; Besonderheiten bei Kindern psychisch kranker Eltern.
  • Störungen im Kindesalter: Lernstörungen, Schulschwierigkeiten, Teilleistungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, ADS/ADHS und Hochbegabung.
  • Störungen im Jugendalter: Themen wie Selbstverletzung, Dissozialität, Migration, Trauma, Sucht und die Arbeit mit Konzepten wie „Neue Autorität“.
  • Kindeswohl und Gewalt: Umgang mit sexueller Gewalt, Kindeswohlgefährdung gemäß § 8a, Berichtswesen und rechtliche Grundlagen.
  • Herausfordernde Situationen: Arbeit mit kranken und sterbenden Kindern, Trauerbegleitung für Eltern und Kinder sowie Begleitung in belastenden Lebenssituationen.
  • Berufsfelddiagnose: Analyse des eigenen Berufsfeldes und Entwicklung von Anwendungsmöglichkeiten gestaltorientierter Arbeitsweisen.
  • Theorie III: Diagnostische Aspekte der Gestalttherapie und deren Integration in die praktische Arbeit.

Abschluss:

  • Zertifikat: Gestaltberater*in/Spezialtherapeut*in für Kinder, Jugendliche und Familien (Kolloquium).

Professionalisierung in Gestalt-Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: Das vierte Ausbildungsjahr

Das vierte Jahr der Ausbildung bietet eine Vertiefung praxisorientierter Theorie, diagnostischer Kompetenzen und Handlungskonzepte für die ambulante und klinische Praxis mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dieses Ausbildungsjahr wird gemeinsam mit den Teilnehmenden der Weiterbildung in Gestalttherapie und anderen Kreativtherapien durchgeführt, wodurch ein bereichernder interdisziplinärer Austausch entsteht.

Die praxisorientierte Ausbildung legt den Fokus auf die Diagnostik psychischer Störungen, die Entwicklung individueller Behandlungspläne sowie die Anwendung spezifischer Interventionen im Rahmen gestalttherapeutischer und integrativer Ansätze.

Die erworbenen Kenntnisse können gezielt auf die Anforderungen klinischer und therapeutischer Kontexte angewendet werden. Für die Vorbereitung auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie empfehlen wir ergänzend den Besuch eines Vorbereitungskurses bei unserem Kooperationspartner, der „Hamburger Akademie für Studien der Psychotherapie und Psychiatrie“.

Mit erfolgreichem Abschluss erfüllen die Absolvent*innen die Aufnahmekriterien der Deutschen Vereinigung für Gestalttherapie e.V. (DVG) und auf europäischer Ebene der EAGT und EAP. Über das HIGW können Sie das ECP-Zertifikat (European Certificate of Psychotherapy) beantragen.


Seminarinhalte im vierten Ausbildungsjahr

  • Diagnostik psychischer Störungen: Einführung in Klassifikationssysteme, Anamnese, Befund und Diagnose aus gestalttherapeutischer, heilpraktischer und klinischer Perspektive.
  • Neurosen: Behandlung und Therapie von Angst-, Zwangs- und Belastungsstörungen; Abgrenzung von Neurosen und Psychosen; Entwicklung individueller Behandlungspläne.
  • Affektive Störungen: Therapeutischer Umgang mit Depression und Manie; Diagnostik, somatische Symptomatik und Erklärungsmodelle.
  • Psychosen: Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapiemöglichkeiten bei Schizophrenie und wahnhaften Störungen; Grenzen der Behandlung und pharmakologische Aspekte.
  • Narzisstische Persönlichkeitsstörungen: Psychodynamik, Phänomenologie und Diagnostik; spezifische Ausprägungen des männlichen und weiblichen Narzissmus; Persönlichkeitsentwicklung.
  • Strukturelle Störungen und Borderline: Lebensgeschichtliche Aspekte, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten emotional-instabiler Persönlichkeitsstörungen; Umgang mit Abwehrmechanismen.
  • Traumafolgestörungen und PTBS: Diagnostische Hinweise, Stabilisierung und Ressourcenarbeit; gestalttherapeutische und integrative Ansätze sowie Psychoprophylaxe für Therapeut*innen.
  • Spezielle Herausforderungen: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei Selbstverletzung, Migration, Trauma, sexueller Gewalt, Kindeswohlgefährdung (§ 8a) und Sucht.
  • Forschung und Praxis: Umgang mit quantitativen und qualitativen gestalttherapeutischen Forschungsergebnissen und deren Integration in die praktische Arbeit.
  • Abschlussseminar: Reflexion der Ausbildung, Entwicklung beruflicher Perspektiven und Netzwerkbildung.

Abschluss:

  • Zertifikat: Kinder- und Jugendlichengestalttherapeut*in (Kolloquium).
  • Anerkennung: Der Abschluss erfüllt nationale und europäische Standards und qualifiziert Sie zur professionellen Ausübung der Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen.

Struktur der Weiterbildung

1. Jahr (Testat Grundkurs)

1 Einstiegsseminar
7 Wochenendseminare
1 Wochenseminar
8 Regionaltreffen

2. Jahr (Testat Beratung für Kinder und Jugendliche und Familien)

7 Wochenendseminare
1 Wochenseminar
8 Regionaltreffen

3. Jahr (Gestaltberater*in/Spezialtherapeut*n für Kinder,  Jugendliche und Familien)

7 Wochenendseminare
1 Wochenseminar
8 Regionaltreffen

Begleitend zur Weiterbildung in der Gruppe sind folgende Einzel- und Kleingruppenmodule für das Zertifikat Gestaltberater*in/Soziotherapeut*in für Kinder,  Jugendliche und Familien zu absolvieren:

50 Std. Gestalttherapie/Selbsterfahrung (Kleingruppe)
45 Std. Supervision (Kleingruppe)
15 Std. Blocksupervision (1WE)
115 Std. berufsfeldbezogene Beratung als Praxisnachweis

Kolloquium, Hausarbeit

4. Jahr   (Gestalttherapeut*in für Kinder und Jugendliche)

7 Wochenendseminare
1 Abschlussseminar
9 Regionaltreffen

Begleitend zur Weiterbildung in der Gruppe sind folgende Einzel- und Kleingruppenmodule für das Zertifikat Gestalttherapeut*in für Kinder und Jugendliche zu absolvieren:

80 Std. Gestalt-Lehrtherapie
105 Std. Supervision (Kleingruppe)
45 Std. Blocksupervision (3 WE)
400 Std. Behandlungspraxis mit Klienten
50 Std. Nachweis fachorientierter Aus- und Fortbildung
Kolloquium, Abschlussarbeit

Im 4. Jahr der Ausbildung werden schwerpunktmäßig praxisorientierte Theorie, Handlungskonzepte und Diagnostik für die ambulante und klinische Praxis (Psychopathologie) vermittelt.
Diese beinhalten daher auch grundlegende Kenntnisse für die Überprüfung zum Heilpraktiker, eingeschränkt für Psychotherapie.

Mit der Zertifizierung sind die Aufnahmekriterien für die DVG und EAGT/EAP erfüllt. Sie können über das HIGW das ECP-Zertifikat beantragen.

Rahmendaten
  • Dauer:1 bis 4 Jahre
  • Preis:215,- EUR mtl.
  • Ort:Hamburg
  • Termin(e):auf Anfrage
  • Zertifizierung:DVG, EAGT, EAP
Trainer
Anni Baron

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