Gestalt-Musiktherapie

Musiktherapie in Kooperation mit dem Klang-Centrum, Hamburg

Die Weiterbildung in Gestalt-Musiktherapie richtet sich an Teilnehmer*innen insbesondere aus den Bereichen Pädagogik, Sozialpädagogik, Medizin, Psychologie, Theologie sowie Musiker, Musikpädagog*innen, Musiktherapeut*innen und Psychotherapeut*innen, die musiktherapeutische Elemente in ihre Arbeit einfließen lassen wollen. Alle Infos zu dieser Weiterbildung als Download (PDF).

Hier weiterlesen ...

Improvisation, Körpersprache, Stimmklang und Gesprächsinhalt öffnen neue Wege mit bewusster und sinnlicher Erfahrung der gegenwärtigen Lebenssituation. Verbale, körperliche und musikalische Ausdrucksformen gestalten den therapeutischen wie auch den pädagogischen Kontakt- und Beziehungsprozess.

Musiktherapie auf Grundlage der Gestalttheorie hat sich in klinischer und ambulanter Praxis bewährt. Der Gestalt-Ansatz gibt ein theoretisches und methodisches Fundament im psychotherapeutischen Umgang mit Musik und instrumentaler Improvisation.

Musikalischer Ausdruck und eine gestalttherapeutische Haltung katalysieren prozessorientiertes Arbeiten. Es geht vor allem um selbstbestimmte Musik und um das Erleben der befreienden und heilsamen Wirkung von Musik für psychisches und körperliches Befinden.
Schwerpunkt der Weiterbildung ist die musiktherapeutische Gruppenarbeit als personen- und gruppenzentriertes Verfahren. Konfliktzentrierte, übungs- und erlebnisorientierte Arbeit findet immer wieder neu kombiniert statt. In dieser Form der Gruppenarbeit werden Klang-, Rhythmus-, Dynamik-, Melodie- und Form- Aspekte der meist improvisierten Musik in den Kontaktprozess eingebunden und anschließend reflektiert.

Die Weiterbildung erfordert die Bereitschaft zum Improvisieren mit Musik, zu darstellendem Spiel und persönlicher Selbsterfahrung. Eine ausreichende psychische Belastbarkeit und Motivation zur Ausübung von gestaltorientierter Musiktherapie wird vorausgesetzt. Im Prozess von Selbsterfahrung und methodischer Ausbildung werden psychologische und gestalttherapeutische Erkenntnisse mit praktischen wie auch theoretischen Konzepten der Musiktherapie verbunden. Grundlage ist ein gestaltorientierter Ansatz unter Einbeziehung tiefenpsychologischer Konzepte sowie Methoden und Techniken der Musiktherapie, wie sie z.B. von Prof. Dr. Fritz Hegi-Portmann / Zürich gelehrt wird.
Die Weiterbildung in Stimmbildung, instrumentalem Spiel und Improvisation parallel zur Weiterbildung wird erwünscht. TeilnehmerInnen lernen die Methoden der Musiktherapie in pädagogischen, therapeutischen und sozialtherapeutischen Arbeitsfeldern einzusetzen.
Der Grundkurs ist offen für alle, die musiktherapeutische Konzepte und Methoden in ihre Arbeit integrieren wollen. Er bietet die Möglichkeit, die Methoden der Gestalt-Musiktherapie in Selbsterfahrung zu erleben, praktisch miteinander zu erproben, um sie dann im Arbeitsfeld einzusetzen.

Aufnahmekriterien

  • Abgeschlossene Berufsausbildung
  • Berufspraxis
  • Vorerfahrungen in der Selbsterfahrung und Zugang zur Musik und Stimme erwünscht
  • Mindestalter 23 Jahre
  • Einstiegsseminar oder Aufnahmegespräch

Weitere Informationen:

Kosten für die Lehrtherapie: 60 – 70 Euro pro Stunde

Struktur der mehrjährigen Weiterbildung

Inhalte der Weiterbildung

Der Grundkurs ist offen für alle, die musiktherapeutische Konzepte und Methoden in ihre Arbeit integrieren wollen. Er bietet die Möglichkeit, die Methoden der Gestalt-Musiktherapie in Selbsterfahrung zu erleben, praktisch miteinander zu erproben, um sie dann im Arbeitsfeld einzusetzen.

  • Atmung und Stimme: Erfahren innerer und äußerer Atem- und Klangräume, Erkennen von Atembewegungen und Haltung und muskulärer Verspannungen. Lernen Sie über besondere Atemübungen und Körpererfahrung neue Zugänge zu Ihrer Stimme kennen.
  • Improvisation als persönliche Ausdrucksform: In der Improvisation erleben wir Selbstentfaltung und neue Kreativität. Sie ermöglichen Momente des Spaßes und des Ausspielens von Ideen und Beziehungen. Es erfolgt eine Übertragung auf die Arbeit mit Menschen mit Störungen oder Engpässen, da Improvisation zur Befreiung und Wachstum beitragen kann.
  • Gestalttherapeutische Konzepte in der musikalischen Improvisation: In Kontaktprozessen begegnen wir oft Ängsten, die sich z. B. im dynamischen Ausdrucksfeld der Musik diagnostizieren lassen und Wandlungskräfte ermöglichen. Kontaktstörungen/Bewältigungsstrategien werden in der Musik sichtbar und ermöglichen neue Antworten.
  • Musik und Stimme: Klang, Rhythmus, Dynamik, Melodie und Form werden differenzierter im Feld der Musik erfahrbar gemacht. Neben Trommeln, Rasseln, Holz- und Metallschlaginstrumenten, Glocken, Klangschalen, Flügel, Saiten- und Blasinstrumente, Didgeridoo, Monochord, Klangskulpturen und Gongs, zur elementaren Klang- und Körpererfahrung, wird auch die Stimme einbezogen.
  • Das Schaffen von rhythmischen Erlebnisräumen: die Erfahrung von der Kraft der Rhythmen, körperbezogenes Rhythmustraining, ausgehend vom eigenen Körpergefühl in Bewegung kommen und den eigenen Rhythmus finden.
  • Klänge und ihre Bedeutung im Kontakt und Selbstkonzept: Spieltechniken verschiedener „archaischer“ Instrumente wie Gongs, Didgeridoo, Monochord etc. werden erprobt und erfahren. Das Hören und leibliche  Spüren  von z. B. Gong-Klängen schafft erweitertes Bewusstsein, u. a. auch des machtvollen Spiels zwischen Klangmassage und Tiefung – z. B. Trance. Zugang zu unseren Bedürfnissen, reflektivem Bewusstsein und unabgeschlossenen Gestalten als Ausgangspunkt für die Erforschung unserer Persönlichkeitsgrenzen und der Möglichkeit, sie zu erweitern.
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung mit musiktherapeutischen Mitteln: Durch gemeinsames Erleben von Musik, z. B. in Melodieform, Resonanzen entwickeln und Prozesse hoher Verdichtung schaffen und therapeutisch nutzen. Menschen spüren Resonanzen, nehmen Beziehung zueinander auf, die über Sprache oft nicht möglich sind.
  • Musikerfahrungen und psychische Entwicklung: Entdecken der persönlichen Musikbiografie. Aspekte frühkindlicher Entwicklung und ihre Bedeutung für die eigene Persönlichkeit.
    In allen Seminaren werden zu den jeweiligen Schwerpunkten gestalt-musiktherapeutische Interventionstechniken vermittelt.

Abschluss

Testat
Grundkurs für Gestalt-Musiktherapie (Kolloquium)

Inhalte der Weiterbildung
  • Musik- und neuropsychologische Aspekte in der therapeutischen Arbeit, Ästhetik
  • Prozessorientierte Beratung und Therapie und musikalische Improvisation, Tiefungsebenen, Psychodynamik, Regressionsarbeit, Phasen des Kontakt-Prozesses
  • Theoretische Grundlagen der Gestalttherapie, gestalttherapeutische Handlungskonzepte, phänomenologisches und hermeneutisches Vorgehen, Ko-respondenzmodell
  • Identitätsentwicklung, Säulen der Identität, Identitätskonzept als diagnostisches Hilfsmittel, Identität als Improvisationsmusiker und Therapeut
  • Konfliktbegleitung, Beziehungsklärungen, gestaltorientierte Interventionsstrategien, Improvisationskonzepte und Ausdruck in Musik, Beziehungspanorama
  • Diagnostische Grundlagen, Entwicklungstheorie, Bedeutung für Diagnose und Therapie, hirnbiologische Einflüsse, Grundlagen der Bindungstheorie
  • Intermediale Vorgehensweisen mit Bewegung, Tanz, kreative Medien, rezeptive und aktive Musik, Klang, Rhythmus, Dynamik, Melodie und Form als präverbales und transverbales Kommunikationsmittel
  • Gestalt- und Musiktherapie-Methoden erlebnisorientiert, übungszentriert, konfliktzentriert, prozessorientiert
  • Musik- und gestaltpädagogische Methoden, Grenze zwischen Therapie, Beratung und Pädagogik, Inhalte gruppenpädagogischer Interventionen

Inhalte der Weiterbildung
  • Personale und gruppenbezogene Prozessdiagnostik, Einsatz vom Medien und Musik zur Diagnose, Ausdruck und Projektion, Erstgespräch unter Einbeziehung instrumentaler/stimmlicher Improvisation,  das Ko-respondenzmodell
  • Die therapeutische Beziehung in der Musiktherapie, Gestalttherapie als dialogische Therapie, intermediale Aspekte der therapeutischen Begegnung, Kontakt, Prozess- und Kontaktstörungen mit gestalttherapeutischen und musiktherapeutischen Interventionen (Übertragung, Gegenübertragung)
  • Krisenintervention, Einüben und Handhaben von Krisenintervention, Realitätstraining, Techniken der inneren Distanzierung, innere und äußere Beistände finden, Indikation und Kontraindikation von kreativen Medien
  • Entwicklungsorientierter Einsatz musiktherapeutischer Methoden
  • Musiktherapeutische Arbeit mit Träumen und Symbolisierung, Trance und imaginative Verfahren, musiktherapeutische Methoden und Vorgehensweisen in der Traumarbeit
  • Diagnose und Indikation: musiktherapeutische Interventionen und Erarbeitung eines gestalt-musiktherapeutisch orientierten Behandlungsplanes
  • Spezifische Fragestellungen prozessorientierter und musikherapeutisch fundierter Therapie. Musik als Mittel zur Katharsis, als Meditation, als Ausgleich, als Stimulation, als Selbstdarstellung, als Kommunikationsmittel, musikalischer Ausdruck spezifischer Störungen
  • Praxisfeldspezifische Gestalt-Musiktherapie. Im Zentrum steht das Praxisfeld oder Projekte der Teilnehmer*innen, Erarbeitung spezifischer gestalt- und musiktherapeutischer Vorgehensweisen.
    Erarbeitung und Darstellung eines eigenen Konzepts im Arbeitsfeld

Abschluss

Zertifikat
Gestalt-Musiktherapie (Kolloquium)

Inhalte der Weiterbildung
  • Im 4. Jahr der Ausbildung werden schwerpunktmäßig praxisorientierte Theorie, Handlungskonzepte und Diagnostik für die ambulante und klinische Praxis (Psychopathologie) vermittelt.
    Diese beinhalten grundlegende Kenntnisse für die Überprüfung zum Heilpraktiker, eingeschränkt für Psychotherapie.In einem Zusatzkurs „Vorbereitung auf die Überprüfung zum Heilpraktiker, eingeschränkt für Psychotherapie“ können die erworbenen Kenntnisse vertieft und konkret auf die Überprüfung vorbereitet werden.
  • Seminarinhalte
    • Einführung in die Diagnostik psychischer Störungen; gestalttherapeutische Perspektive,
      Heilpraktiker-Perspektive und klinische Perspektive (Klassifikationssysteme, Anamnese, Befund, Diagnose)
    • Neurotische Konfliktverarbeitung; Behandlung und Therapie von Angststörungen, Zwangsstörungen, Belastungs- und Anpassungsstörungen; Abgrenzung von Neurosen und Psychosen; Entwicklung von Behandlungsplänen
    • Affektive Störungen; Erklärungsmodelle und therapeutischer Umgang mit Depression und Manie; Phänomenologie und Diagnostik; somatische Symptomatik
    • Schizophrenie und wahnhafte Störungen; Diagnostik und Störungsverlauf; Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung; Aspekte der pharmakologischen Behandlung
    • Psychodynamik der narzisstischen Persönlichkeitsstörung; Phänomenologie und Diagnostik; spezielle Ausprägungen des männlichen und weiblichen Narzissmus; Persönlichkeitsentwicklung
    • Strukturelle Störungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung; Psychodynamik, Phänomenologie und Diagnostik; lebensgeschichtliche Aspekte; Entwicklung von Behandlungsplänen, Umgang mit Abwehrmechanismen
    • Traumafolgestörungen und PTBS; Traumatisierung; Diagnostische Hinweise; Interventionsmethoden; gestalttherapeutische und integrative Behandlung, Stabilisierung und Ressourcenarbeit; Psychoprophylaxe für Therapeut*innen
    • Umgang mit quantitativen und qualitativen gestalttherapeutischen Forschungsergebnissen und die Möglichkeit, sie im eigenen Praxisfeld diagnostisch und therapeutisch zu nutzen, sowie ihre evidenzbasierte Weiterentwicklung
    • Abschlussseminar; Reflexion der Ausbildung; Perspektiven und Vernetzung

Abschluss

Zertifikat
Gestalt-Musiktherapeut*in (Kolloquium)

Struktur der Weiterbildung

1. Jahr (Grundkurs für Gestalt-Musiktherapie – auch einzeln buchbar)

  • 1 Einstiegsseminar
  • 7 Wochenendseminare
  • 1 Wochenseminar
  • 8 Regionaltreffen

2. Jahr

  • 7 Wochenendseminare
  • 1 Wochenseminar
  • 8 Regionaltreffen

3. Jahr (Musiktherapie)

  • 7 Wochenendseminare
  • 1 Wochenseminar
  • 8 Regionaltreffen

Begleitend zur Weiterbildung in der Gruppe sind folgende Einzel- und Kleingruppenmodule für das Zertifikat Musiktherapie zu absolvieren:

  • 50 Std. Gestalttherapie/Selbsterfahrung (Kleingruppe)
  • 45 Std. Supervision (Kleingruppe)
  • 15 Std. Blocksupervision (1 WE)
  • 45 Std. Stimmbildung und Gesang
  • 115 Std. berufsfeldbezogene Beratung als Praxisnachweis
  • Kolloquium
  • Hausarbeit

4. Jahr (Gestalt-Musiktherapeut*in)

  • 8 Wochenendseminare
  • 8 Regionaltreffen

Begleitend zur Weiterbildung in der Gruppe sind insgesamt folgende Einzel- und Kleingruppenmodule für das Zertifikat Gestalt-MusiktherapeutIn DVG zu absolvieren:

  • 80   Std. Gestaltlehrtherapie
  • 105 Std. Supervision (Kleingruppe)
  • 45   Std. Blocksupervision (3 WE)
  • 400 Std. Behandlungspraxis mit Klienten
  • 50   Std. Nachweis fachorientierter Aus- und Fortbildung
  • Kolloquium
  • Abschlussarbeit

Im 4. Jahr der Ausbildung werden schwerpunktmäßig praxisorientierte Theorie, Handlungskonzepte und Diagnostik für die ambulante und klinische Praxis (Psychopathologie) vermittelt.
Diese beinhalten grundlegende Kenntnisse für die Überprüfung zum Heilpraktiker, eingeschränkt für Psychotherapie.

In einem Zusatzkurs „Vorbereitung auf die Überprüfung zum Heilpraktiker, eingeschränkt für Psychotherapie“ können die erworbenen Kenntnisse vertieft und konkret auf die Überprüfung vorbereitet werden.

Mit der Zertifizierung sind die Aufnahmekriterien für die DVG und EAGT/EAP erfüllt. Sie können über das HIGW das ECP-Zertifikat beantragen.

Weiterbildung in Gestalt-Musiktherapie am HIGW
Rahmendaten
  • Dauer:1 bis 4 Jahre
  • Preis:195,00 EUR mtl.
  • Ort:Hamburg
  • Termin(e):06.04. - 07.04.2024
  • Zertifizierung:DVG, EAGT, EAP

Verwandte Weiterbildungen

Click to access the login or register cheese